Nichts ist so tief wie die Oberfläche

Veröffentlicht am 22 August 2018
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„Versuchen Sie einmal Oberfläche nicht zu sehen. Sie werden feststellen, dass dies eigentlich nicht möglich ist. Oberfläche ist allgegenwärtig, in der Natur und Architektur als auch in der digitalen virtuellen Welt.“ Dies sind die einleitenden Worte in der Master-Thesis, welche Anna Lisa Radlmaier als Abschluss ihres Innenarchitekturstudiums verfasst hat.

Mit der Master-Thesis endete das Innenarchitektur-Studium von Anna Lisa Radlmaier. Zeit, ein paar Fragen an Sie zu stellen

„Wandel – Nichts ist so tief wie die Oberfläche“. Der Titel deiner Master-Thesis hört sich spannend an. Was steckt dahinter?

Anna Lisa Radlmaier: Im Studium wurde bei Projektarbeiten das Thema Oberfläche oft recht oberflächlich behandelt. Es wurde im Modell vielleicht noch festgelegt, welche Farbe hat die Wand oder aus welchem Material besteht sie, aber richtig im Detail definiert wurde Sie nicht. So war mein Interesse an dem Thema geweckt. Spannend war auch, dass ich im Handwerk komplett unerfahren bin, so dass man auch mal Sachen ausprobiert die jemand, der das gelernt hat, nicht ausprobieren würde.

Wie wichtig sind Oberflächen für Räume?

Der Raum wird immer leerer. Man hat viele Sachen in der Wohnung, die bräuchte man gar nicht mehr. Diese haben wir noch, weil es Gewohnheit ist. Wenn diese Dinge allerdings weg sind, ist es leer und es ist relativ ungemütlich.

Ist es ein Trend, dass Wohnräume immer puristischer werden?

Absolut. Dabei spielt die digitale Transformation eine große Rolle. Früher musste in Wohnräumen z.B. noch Platz für Platten- und CD-Sammlungen und Soundsysteme eingeplant werden. Diese Sachen sind weggefallen oder wesentlich kleiner geworden. Übrig bleibt Wandfläche und die freiwerdende Fläche tritt in den Vordergrund. Die Frage ist ja dann, wie gehe ich mit der frei werdenden Wandfläche um, sodass der Raum auch noch wohnlich bleibt.

Wie kam es zu dem Kontakt mit Florian Epple?

Nachdem das Thema der Master-Thesis festgelegt war, habe ich eine umfangreiche Recherche angestellt und die Frage war: Wie stelle ich das Thema Oberfläche dar? Dabei habe ich mir mitunter das Material Kalk angeschaut. Florian Epple war in einem Buch als Experte in diesem Bereich ausgewiesen. Nach unserem ersten Telefonat hat er mich dann spontan zu sich eingeladen. Und so entstand ein überaus spannende Zusammenarbeit für die ich mich herzlich bedanken darf!

Auch für uns ein spannendes Thema und es war uns eine Ehre, Anna Lisa mit Rat und Tat zu unterstützen. Es hat sich auch gelohnt: Die Arbeit wurde vom Bund deutscher Innenarchitekten ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch!